Das US-Unternehmen Acceligen hat angekündigt, PRRS-resistente Schweine auf gentechnischem Wege zu züchten und damit über mehr Tierwohl und höhere Effizienz eine »nachhaltige und ethische« Schweineproduktion zu ermöglichen. Das »Porcine Reproductive and Respiratory Syndrom« soll allein die US-Schweinebranche jährlich mehr als 500 Mio. US-$ kosten und die in der EU sogar fast 1,5 Mrd. €. Basis sind bereits 20 Jahre alte US-Arbeiten, deren Ziel es war, durch genetische Veränderungen Organe von Schweinen für die Transplantation in Menschen nutzbar zu machen.
Damals wurden auch die Proteine entdeckt, die für das Eindringen des PRRS-Virus in die Lunge des Schweines verantwortlich sind. Wie das Molekül, das Organe vom Schwein im Menschen abstößt, befindet sich auch dieses Molekül auf der Oberfläche der Zelle. Wissenschaftler in Schottland und Neuseeland (auch dort wird zur PRRS-Resistenz geforscht) bezweifeln hingegen, dass allein durch Genveränderung ein landesweiter Schutz aller Schweinebestände möglich ist. Sie halten diesen im Verlauf von drei bis sechs Jahren für realistisch, allerdings nur in Verbindung mit einer breit angewendeten und wirksamen Impfung. Die bei Schweinen in den USA bereits zugelassene Gentechnik begann 2020 mit »GalSafe« für die Produktion von Arzneimitteln, von Fleisch für Menschen mit Alpha-Gal-Syndrom (einer Fleischallergie) sowie für Transplantationen. Weitere mögliche Anwendungsfelder der Gentechnik bei Tieren sind bei Schweinen die Schweinepest und die Kastration und bei Kühen eine in den USA bereits zugelassene Hitzetoleranz.