Die genetische Vielfalt innerhalb eines Weizenfeldes ist überschaubar. Doch man kommt nicht gleich darauf, was eigentlich naheliegt und worauf Wissenschaftler der University of Minnesota nach umfangreichen Erhebungen der angebauten Sorten kürzlich hingewiesen haben: Verglichen mit 1919 war 2019 die Vielfalt im Weizenanbau insgesamt schon deshalb besser, weil heute viel mehr Sorten über eine deutlich kürzere Zeit angebaut werden.
In Aufzeichnungen fanden sich 1350 Sorten, die auf mindestens 0,5% der Ackerfläche eines US-Bundesstaates angebaut wurden. 1919 deckten fünf Sorten 88% der Weizenfläche ab. Hundert Jahre später kamen die 20 größten Sorten nur auf 68%. Standen 1919 insgesamt 33 Sorten im Anbau, waren es 2019 derer 186. Außerdem hat sich der Sortenwechsel enorm beschleunigt. 2019 standen auf einem Drittel der Weizenanbaufläche Sorten, die nicht älter als fünf Jahre waren. 1919 waren das nur 1,3%. Sortenvielfalt muss nicht automatisch genetische Vielfalt bedeuten. Auch diese hat zugenommen, wenngleich sich innerhalb der agroklimatischen Zonen die Ähnlichkeiten häufen.