Markus Wolf
Editorial
Startups sind so etwas wie Schmelztiegel des Fortschritts: kleine, innovative und technikaffine Unternehmen, unter denen Investoren das nächste Apple oder Microsoft zu finden hoffen. Auch Agrar-Startups finden Geldgeber, allerdings deutlich seltener als die Platzhirsche »Software«, »Energie« und »Onlinehandel«.
Nach dem Spitzenjahr 2021 ist die Aufbruchstimmung in der Startup-Branche zudem insgesamt deutlich abgekühlt: Steigende Zinsen, Inflation, Wirtschaftssorgen und Ukrainekrieg trocknen die Ströme an Risikokapital aus. Was bedeutet das für die Branche als Ganzes und wie geht es jetzt weiter? Und gibt es Faktoren, die für den Erfolg eines AgriFood-Startups unerlässlich sind?
Startups
Das Ende der Euphorie
Im Jahr 2021 floss das Geld für Startups nur so in Strömen. Mittlerweile sind die Investitionen wieder auf das Niveau vor der Coronapandemie gesunken. Zusammen mit der Menge an Risikokapital sank auch die Stimmung in der Szene.
Scheitern ist keine Schande.
Wer scheitert, ist ein Verlierer. Das gilt auch heute noch im deutschsprachigen Raum (aber nicht nur dort), wo eine in den Sand gesetzte Geschäftsidee gleichgesetzt wird mit »Misserfolg« oder »Niederlage«. Im englischsprachigen Raum, allen voran den USA, ist das ganz anders. Dort gilt nicht das Scheitern einer Idee, sondern vielmehr das Aufgeben als Niederlage. Anders gesagt: Hinfallen ist keine Schande, wenn man danach wieder aufsteht und weitermacht. Das Scheitern soll als Teil des Weges zum Erfolg gesehen werden.