Lisa Langbehn
Editorial
EU-Parlament und -Kommission haben zwar die ursprünglich geforderte massive Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel durch eine novellierte EU-Verordnung abgelehnt. Aber die künftige Entwicklung zu diesem Thema ist schwer abzusehen. So oder so verfolgen einige Bundesländer vergleichbare politische Reduktionsziele, denn der gesellschaftliche Anspruch an eine möglichst „chemiearme“ Pflanzenproduktion besteht weiterhin.
Im folgenden Dossier erfahren Sie alle wichtigen Hintergründe zum großen Thema "Pflanzenschutz" - dies angefangen über Wirkstoffe, Resistenzen und Anwendungsbeispiele, über neue Technik wie beispielsweise das "Spot Spraying", bis hin zu entsprechenden politischen Entscheidungen, die den praktischen Pflanzenschutz stark beeinflussen.
Pflanzenschutz
Pflanzenschutz: Was kommt noch nach?
Die Pflanzenschutz-Verordnung der EU (SUR) vom Tisch, das Glyphosat für zehn Jahre erneut zugelassen: Viele Landwirte konnten Ende 2023 aufatmen. Aber ist das nun ein Zeichen für mehr Vernunft seitens der Politik?
Immer nach guter fachlicher Praxis
Der chemische Pflanzenschutz wird zunehmend zu einer extrem großen Herausforderung für die Landwirte und Landwirtinnen. Der Wegfall von Wirkstoffen, Resistenzen und der Druck der Öffentlichkeit, erfordern neue Denk- uns Vorgehensweisen beim Pflanzenschutz nach guter fachlicher Praxis. Die technischen Voraussetzungen kommen hier dem Anwender immer mehr entgegen. Pflanzenschutztechnikhersteller haben das Spot Spraying, teilflächen- und sogar Einzelpflanzenerkennung- und Applikation längst in der Schublade. Die Landwirte sind nun gefordert das auch anzuwenden. Oftmals sind es aber noch Hürden in der Anwendung, die eine Investition in entsprechende Geräte verhindern. Dabei hat sie das Potenzial zu helfen, mit weniger Mitteleinsatz den gleichen oder sogar höheren Ertrag zu erzielen. Auch hier spielt also das Stichwort "Digitalisierung" eine tragende Rolle.