Immer wieder erweitern neue Forschungsarbeiten unser Verständnis mikrobiologischer Vorgänge im Boden. Aus dem englischen Forschungsinstitut Roth-amsted kommt nun die Botschaft, dass Kohlenstoff und Stickstoff in Böden in noch größerem Maße verbunden sind, als man bisher angenommen hatte. Wir wissen seit Langem, dass Lachgas als Folge der Stickstoffdüngung unter reduktiven Bedingungen entsteht, also bei Abwesenheit von Sauerstoff z. B. im Fall von Bodenverdichtungen. Neu ist, dass man dem mittels organischer Düngung (trotz des damit ebenfalls ausgebrachten N) entgegenwirken kann. Mehr organische Substanz regt Bodenmikroorganismen zur Bildung klebriger Polymere an. Diese formen ein Netz miteinander verbundener Feinporen, welche die Durchlüftung fördern. Im Ergebnis der englischen Versuche konnten die mineralisch gedüngten Böden nur halb so viel Stickstoff im System halten wie die organisch gedüngten.
Dabei spielen unterschiedliche Gruppen von Mikroorganismen eine Rolle, was sich durch Genanalyse feststellen ließ. Unter Wald, Grünland und auch organisch gedüngtem Acker fördert die eine Gruppe die Aufnahme von Stickstoff in die Pflanzen und die Bildung von Biomasse. Die andere findet sich in mineralisch gedüngten Böden mit wenig organischer Substanz. Statt Biomasse produziert sie dort schädliches Lachgas.
Im »Spiel« waren bei diesen Experimenten Mineral-N-Niveaus von 0 bis 240 kg/ha und Böden mit langjährigen Feldversuchen.