Umwelt-Fußabdrücke sind nicht alles
Der Umwelt-Fußabdruck von Milch und Fleisch lässt sich im besten Fall halbieren, wenn nicht das insgesamt produzierte Eiweiß in die Bewertung einfließt, sondern die Proteinqualität. Umgekehrt würde damit z. B. Weizenbrot einen um 60 % höheren Fußabdruck »produzieren«, sagen Forscher des englischen Rothamsted-Institutes. Sie nutzen einen neuen Index, der auf den verdaulichen essenziellen Aminosäuren basiert. Der ist bei Milch und Fleisch höher als bei Erbsen, Nüssen oder Weizen. Liegen die »tierischen« Indizes allesamt über 100 %, so können die pflanzlichen mit Ausnahme von Tofu nicht mithalten. Weizen bildet mit nur 43 % das Schlusslicht.
Um auf die gleiche Menge verdaulicher essenzieller Aminosäuren zu kommen, müsste man deutlich mehr Weizenbrot essen. Die Forscher empfehlen, den gängigen Umwelt-Fußabdruck durch Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft zu ergänzen. Nachhaltigkeit habe ja mehr Dimensionen als nur die Umwelt. Wobei sich alle Ernährungswissenschaftler einig sind, dass insbesondere der Fleischkonsum bei vielen Menschen in den entwickelten Ländern zu hoch ist.