Kommentar. Von den Dänen lernen
Fördermaßnahmen. Mit unseren Eco-Schemes sind alle unzufrieden. Die aktuelle Einschätzung des Naturschutzbunds Deutschland (NABU): »Diese mit der jüngsten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik eingeführten Regelungen scheinen in etwa genauso zu wirken wie zuvor das Greening, nämlich nur wenig«. Bei der kritischen Einschätzung des Instruments besteht somit Einigkeit mit der Landwirtschaft. Dort war die Akzeptanz der Öko-Regelungen ja von Anfang an mäßig. Gar nicht mal, weil die Anforderungen in Deutschland zu hoch sind. Vor allem steht der Aufwand für die notwendigen Maßnahmen in keinem Verhältnis zur entsprechenden Förderung. Mit Blick auf diejenigen, die die Öko-Regelungen umsetzen sollen
– und auch gerne würden –, sind die Eco-Schemes einfach unheimlich schlecht gemacht, sprich weit entfernt von den praktischen Gegebenheiten.
Dass es ganz anders geht, zeigt das Beispiel CO2-Steuer in der dänischen Landwirtschaft. Der Vergleich mit den Eco-Schemes hinkt sicher in vielen
Aspekten, aber die Art der Herangehensweise ist schon beneidenswert: Man hat sich unter anderem mit Vertretern aus der landwirtschaftlichen Praxis zusammengesetzt, hat ausgelotet, welche CO2-Reduktionen relativ einfach zu realisieren sind und dabei den größten Effekt haben. Und was das kostet. Es gibt niedrigschwellige Einstiegsvarianten und die wirtschaftlichen Folgen werden mit Fördergeldern abgepuffert – mit deren intelligentem Einsatz lassen sich also durchaus Umweltziele erreichen.
Wenn mit der neuen EU-Agrarpolitik künftig über Länderpläne EU-Ziele erreicht werden sollen, bleibt nur zu hoffen, dass man hierzulande mal den dänischen Weg einschlägt!