Kolostrumversorgung, Gewichtsentwicklung und Gesundheit – auch in der Kälber- und Jungviehaufzucht sind Sensoren Alltag. Wie sie helfen, schon im Jugendalter zu entscheiden, ob das Tier zur Remontierung in der Herde bleibt, erklärt Fredrik Regler.
Die Aufzucht von Kälbern und Färsen darf nicht nebenbei laufen. Denn wenn dieser Betriebszweig keine besondere Aufmerksamkeit erhält, bleiben wichtige Informationen leicht ungenutzt. Das Forschungsprojekt Calf and Heifer Net (CHN) zeigt, wie wichtig es ist, die Daten über die Nachzucht des Betriebes genau zu kennen und wie sie zur Entscheidungsfindung des Landwirts beitragen können (mehr dazu).
Erfolgreiche Aufzucht
Die erfolgreiche Aufzucht von Kälbern und Färsen bestimmt maßgeblich die künftige Leistung und Wirtschaftlichkeit einer Milchviehherde. Schließlich beeinflussen Faktoren wie Wachstum, Gesundheitsstatus und Stoffwechselentwicklung bereits in den ersten Lebensmonaten die spätere Milchleistung, die Fruchtbarkeit und Gesundheit der Tiere. Doch auf vielen Betrieben kommt dieses Thema im Alltag oft zu kurz, da sich der Fokus häufig auf die laktierende Herde richtet.
Mit präzisen Daten und gezielten Analysen kann die Nachzucht jedoch effektiver überwacht und der Landwirt unterstützt werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse und moderne Technologien ermöglichen es, die Nachzucht datenbasiert zu bewerten. Traditionell beruht die Selektion von Kälbern und Färsen häufig auf subjektiven Einschätzungen und unvollständigen Informationen. Das führt dazu, dass potentiell leistungsfähige Tiere unterschätzt oder ungeeignete Nachzucht zu lange im Bestand gehalten werden. Das verursacht unnötige Kosten. Durch die breite Datenerhebung wird hingegen eine objektive Bewertung und langfristige Vergleichbarkeit der Tiere ermöglicht.