Getreide. Kommt noch ein Aufschwung?
Politik, Nachfrage oder aufkommende Wettermärkte – was hat letzten Endes die größte Wirkung auf die Preise für Weizen, Mais oder Gerste? Die ehrliche Antwort: Das kann derzeit niemand vorhersagen. Aber falls das Wetter die Preise in den nächsten Wochen treiben sollte, dann verkaufen Sie besser.
Ganz ehrlich: Wenn Sie jetzt noch Gerste oder Weizen aus der Ernte 2024 in der Halle liegen haben, würde ich diese Mengen überlagern. Es war auch ohne die politischen Irrungen und Unsicherheiten absehbar, dass sich das Fenster zur Vermarktung des Getreides mit dem Februar schließen würde. Die Trump‘schen Zolleskapaden kamen noch obendrauf.
Für Weizen errechnen sich attraktive Lagerprämien
An den Börsen liegen die Notierungen für Lieferungen im Herbst sowohl in Chicago (14 US-$/t) als auch in Paris (9 €/t) deutlich höher als für alterntige Ware. Auf dem Kassamarkt sind die Preisabstände zwischen Lieferungen im September und heute für Brotweizen etwas geringer und für Braugerste (25 €/t) etwas höher. Umgekehrt ist es beim Futtergetreide (Futterweizen minus 11 €/t, Gerste minus 9 €/t). Die Mischfutterwerke preisen vor allem den zu erwarteten Erntedruck ein und sind an umfangreichen Kontrakten für die neue Ernte wenig interessiert. Daher bleiben deren Gebote niedrig und sie kaufen nur den aktuellen Bedarf.