Körnerleguminosen. Immer eine Bereicherung
Leguminosen können nicht nur sich selbst und zum Teil ihre Nachfrucht mit Stickstoff versorgen. Ihre Leistung für das gesamte Nährstoffmanagement geht weit darüber hinaus. Ute Kropf und Christel Baum geben einen Überblick.
Die bekannteste und bedeutendste Wirkung der Körnerleguminosen ist die Fixierung des Stickstoffs aus der Luft durch die Symbiose mit Rhizobien in den Wurzelknöllchen. Hierbei binden sie mit großen standort- und fruchtartenspezifischen Unterschieden pro Jahr etwa 50 bis 400 kg N/ha, die im Optimalfall zu einem N-Saldo von mehr als 50 kg N/ha führen können. Der biotische N-Eintrag in den
Boden ist zugleich die bedeutsamste Förderung des Bodenlebens, da auch zahlreiche Bodenorganismen die Wurzelknöllchen der Leguminosen als Nährstoffquelle nutzen. Im Fall mykorrhizierter Kulturen (z. B. alle Getreidearten) kann fixierter Stickstoff bei Untersaaten auch auf Nicht-Leguminosen übertragen werden. Oder die Nachfrucht kann ihn aus einem gegenüber dem Wurzelraum (Rhizosphäre) mindestens vierfach vergrößerten Bodenvolumen (Mykorrhizosphäre) aufnehmen. Immer nutzen Leguminosen aber auch (zumindest anteilig) die N-Mineralisierung aus dem Humus als zusätzliche N-Quelle. Für die betriebsindividuelle Anbauplanung
sollte man aber vor allem wissen, dass Leguminose nicht gleich Leguminose ist. Die Stickstoffhinterlassenschaften und die Wirkung auf die Bodenbiologie unterscheiden sich zum Teil stark.