Weiterhin rege Rapsnachfrage
Der Rapsmarkt lebt von Schlagzeilen. Immer wieder kommen Nachrichten, dass Raps aus der Ukraine und Rumänien den Markt hierzulande erdrückt. Das stimmt zumindest für die ersten drei Monate dieses Wirtschaftsjahres.
Die Einfuhren sind im Jahresvergleich signifikant gestiegen. Da scheint auch die bis jetzt rege Verarbeitung nicht zu helfen. Das Rapssaatangebot im deutschen Markt (Ernte, Importe, Vorräte) liegt offenbar weiter über dem Vorjahr. Dennoch sind aktuell zwei Entwicklungen zu sehen: Die großen Lieferungen aus der Ukraine verlangsamen sich deutlich, und der Rapsimport aus Australien rechnet sich derzeit nicht. Andere wichtige Importländer wie Japan oder Mexiko zahlen höhere Preise als der EU-Markt. Gleichzeitig sind die
Schlaglöhne bei den Ölmühlen sehr gut und sprechen für eine stabile Nachfrage. Die Ölmühlen sollen noch einen höheren Deckungsbedarf ab Januar 2024 haben. Damit dürften die bis in den Oktober hinein gezahlten eher schwachen Prämien stärker steigen.
Das alles spricht für eine hohe Rapsnachfrage des großen Nettoimporteurs Deutschland. Neben den Entwicklungen im Rapsmarkt sollte auch ein kleines Augenmerk auf die Sojabohne gerichtet werden. Deren Verarbeitung stockt in Argentinien mangels Angebot. Das Sojaschrot hat sich zuletzt deutlich verteuert – Rapsschrot bietet sich als Alternative im Futter an. Rein auf dem Papier sollte das Sojaschrotangebot bis in den Januar hinein knapp bleiben – die Rapsnachfrage in der EU dürfte davon profitieren.
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