Raps, Sonnenblumen oder Sojabohnen?
Mit dem Rapsanbau sind viele Praktiker seit Jahren vertraut. Aber auch Sonnenblumen und Soja spielen eine viel wichtigere Rolle als früher. Welche pflanzenbaulichen Vor- und Nachteile die drei Ölfrüchte mitbringen und was es beim Anbau zu beachten gilt, zeigt Dorothea Hofmann.
Auf über der Hälfte der Ackerfläche in Deutschland wächst Getreide. Blattfrüchte wie Raps, Sonnenblumen und Soja sind damit nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern für die Fruchtfolgegestaltung eine Notwendigkeit. Der Wechsel von Halm- und Blattfrucht ist eine uralte Fruchtfolgeregel. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher Aspekt ist es, den Unkraut-, Krankheits- und Schädlingsdruck möglichst niedrig zu halten. Mit Blick auf die Forderung der EU-Kommission, den Pflanzenschutzmitteleinsatz bis 2030 zu halbieren, rücken die Fruchtfolgegestaltung und das ackerbauliche Management immer stärker in den Fokus. Nicht zuletzt führen die zunehmenden Wetterextreme in vielerlei Hinsicht zu Problemen. Die künftigen Herausforderungen liegen darin, unsere Ackerkulturen gesund und widerstandsfähig zu halten. Welchen pflanzenbaulichen Nutzen können die Ölfrüchte Raps, Sonnenblumen und Soja haben und welche speziellen Herausforderungen müssen im Anbau gemeistert werden?
Raps
Aktuell stehen auf nahezu 10 % der Ackerfläche Raps. Pflanzenbaulich geht der Anbau mit einer Vielzahl von positiven Aspekten einher. Durch die Einbindung dieser Blattfrucht in getreidereiche Fruchtfolgen lässt sich die Infektionskette von im Getreide vorkommenden Pilzpathogenen
unterbrechen. Mit seinem guten Wurzelwerk lockert und durchlüftet der Raps zum einen den Boden gut, und zum anderen verbessert er die Humusbilanz. Das fördert eine gute Strukturbildung sowie die biologische Aktivität des Bodens. Bei immer häufiger auftretenden starken Trockenphasen und Starkniederschlägen sind gute Bodenstrukturen für die Wasserhaltefähigkeit sehr bedeutsam.