Investitionen. Endlich die Bremse lösen!
Investitionen. Schweinehalter sind Unternehmer, es liegt ihnen in den Genen, etwas unternehmen zu wollen – erst recht, wenn das Geld dazu da ist. Und in der Schweinehaltung wurde zuletzt gutes Geld verdient. Auf der Euro-Tier lag fast Aufbruchstimmung in der Luft. Auch eine Umfrage der ISN bestätigt den Optimismus. Es bleibt zwar dabei, dass viele Betriebe aufgegeben werden. Die Auflagen beim Tier- und Umweltschutz sind hoch, und Baugenehmigungen werden kaum erteilt. Doch trotzdem sehen viele mittlerweile auch Chancen. Sie sind bereit, teils hohe Summen zu investieren, um sich auf die Anforderungen des Marktes einzulassen und Haltungsvorgaben umzusetzen. Vermarktungs- und Erlösperspektiven schätzen sie relativ positiv ein. Dazu trägt vor allem eines bei: Europaweit wird Schweinefleisch durch den Bestandsabbau bei uns und auch in den Niederlanden künftig zum knappen Gut. Bereits jetzt ist zu spüren, dass sich die Schlachtbranche um die Sicherung des Rohstoffs Fleisch bemüht.
Was fehlt, ist die Entfesselung dieser Investitionsbereitschaft durch die Politik. Dazu bedarf es noch nicht mal eines Zurückdrehens von Auflagen – was sich wohl mancher von einem Regierungswechsel erhofft. Aber Baugenehmigungen hängen oft an der Immissionsproblematik – gerade bei den so gewünschten Tierwohlställen. Dabei sieht die TA Luft explizit vor, das nachweislich
emissionsmindernde Verfahren anzuerkennen sind. Und diese Nachweise liegen für etliche Haltungsverfahren sogar akribisch ausgearbeitet auf dem Tisch. Nur mit der Anerkennung, man könnte meinen einer reinen Formsache, hakt es. Tierwohl wollen alle, es kann doch nicht so schwer sein, hier mehr Gas zu geben!