
Konzept. Lösungsfindung in der Gruppe
Field-School – so heißt ein Beratungskonzept, das seit sechs Jahren im Praxisforschungsnetzwerk NutriNet zur Optimierung des Nährstoffmanagements erprobt wird. Jürgen Beckhoff stellt es vor.
Wer seinen Betrieb weiterentwickeln und verbessern möchte, greift in der Regel auf klassische Beratungsangebote zurück, etwa von der zuständigen Kammer, vom Anbauverband oder privaten Agrardienstleistern. Im Rahmen des Praxisforschungsnetzwerks NutriNet wird seit Ende 2019 mit den sogenannten Field-Schools ein alternativer Ansatz verfolgt. Insgesamt 60 Biobetriebe bundesweit setzen auf diese Form der praxisnahen Gruppenberatung, um ihr betriebliches Nährstoffmanagement zu optimieren.
Field-School basiert auf Beratungsmodell
Die Field-School basiert auf einem partizipativen Beratungsmodell, bei dem Landwirte innerhalb einer Regionalgruppe ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen einbringen, um gemeinsam betriebsspezifische Herausforderungen zu lösen. Die Gruppen bestehen aus Betriebsleitern, die in derselben Region wirtschaften, sich jedoch zuvor nicht unbedingt kannten. Die Koordination und Moderation der Treffen übernimmt ein speziell geschulter Regioberater.
Insgesamt sind sechs Regionalgruppen in verschiedenen Bundesländern aktiv, die sich dreimal jährlich in einer ganztägigen Field-School treffen. Jedes Treffen folgt einem strukturierten Ablauf, der eine gezielte Diskussion aktueller betrieblicher Fragestellungen ermöglicht. Ein zentraler Bestandteil ist die Erarbeitung von Lösungen zu einer sogenannten Schlüsselfrage, die sich auf eine Herausforderung im Nährstoffmanagement bezieht. Diese Fragestellung wird vorab durch den Gastgeberbetrieb in Abstimmung mit dem Regioberater festgelegt. Beispielhafte Themen sind etwa, wie die Etablierung von Luzernekleegras auf trockenen Standorten gelingen kann oder welche Bodenbearbeitung Wasserverluste verringert.