Düngung. Hinweise zum Saisonstart
Die Düngesaison steht unmittelbar vor der Tür, daher hat Hanse-Agro für Sie die wichtigsten Stichpunkte zur Vorbereitung und Durchführung der mineralischen und organischen Düngung zusammengestellt.
Die Witterungsverhältnisse waren in der ersten Februar-Dekade von meist trockenem Hochdruckwetter geprägt. Viel Niederschlag ist nicht gefallen. Mit Beginn der zweiten Dekade hat sich das regional geändert - Regen- und Schneefälle sind vor allem im Norden unterwegs. Unabhängig davon sind auf den meisten Standorten die Flächen derzeit aufgrund der Wassersättigung nicht befahrbar. Einzelne Standorte sind jedoch abgetrocknet und befahrbar. Dies ermöglicht erste Düngungsmaßnahmen. Die Temperaturen fallen nachts wieder unter den Gefrierpunkt, was insbesondere in der Mitte bis in den Süden für zum Teil deutliche Bodenfröste sorgen kann.
Wichtig dabei zu beachten: Eine Düngung auf gefrorenen Boden ist mit Ausnahme von Bayern und Hessen nicht erlaubt. Allerdings gilt auch hier, dass die Böden tagsüber auftauen und aufnahmefähig sein müssen.
Jetzt sind kältere Temperaturen vorausgesagt. Dadurch wird sich die Vegetationsruhe wieder festigen. Somit sollten in Bezug auf die ersten Düngemaßnahmen auch keine vorschnellen Handlungen getroffen werden. Sollten sich Zeitfenster mit Befahrbarkeit und Aufnahmefähigkeit der Böden darstellen, sollte dies für die Andüngung von hungernden Rapsbeständen oder ausdifferenzierten Wintergerstenbeständen mit moderaten N-Mengen genutzt werden.
Flächenindividuelle Nmin-Werteermittlung
Um einen pflanzenbaulich und ökonomisch optimalen Nährstoffeinsatz zu gewährleisten, sollten die Nmin-Werte betriebs- und flächenindividuell anhand von Bodenproben ermittelt werden.
Einflüsse auf die Nmin-Werte:
- Langjährige organische Düngung
- Bodengüte
- Vorfrucht (Düngung und Ertrag)
- Bodenwasser und Temperatur im Herbst
- Entwicklung der Herbstbestände
Pflicht zur flächenspezifischen Nmin-Probenahme
Für Flächen in den „Roten Gebieten“ (§ 13 der DüV) gilt nach wie vor die Pflicht zur flächenspezifischen Nmin-Probenahme. Es können in einigen Ländern zur Reduzierung der Probenanazahl Bewirtschaftungseinheiten gebildet werden. Dafür müssen die gleiche Hauptbodenart, die gleiche Vorfrucht und die gleiche Hauptfrucht vorhanden sein.
Die Proben müssen bis zur Abgabe im Labor kühl gelagert werden.
Organische Stickstoffdüngung
- Inhaltsstoffe der org. Dünger über Nährstoffanalysen prüfen
- Organischen Dünger kulturspezifisch nutzen
- spät geerntete Sommerungen (Mais, Zuckerrüben) nutzen organischen Dünger besser als frühreife Kulturen
- ausdifferenzierte Frühsaaten können mit organischen Düngern angedüngt werden. Förderungsbedürftige Spätsaaten müssen in der N1 mineralisch ergänzt werden.
- Bei Sommergetreide bietet sich eine organische Düngung nur zu Sommerweizen an
- Ausbringverluste minimieren
- verlustarme Ausbringtechnik
- Bedecktes, kühles Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit senkt im Vergleich zu hoher Strahlung und Wind die NH4-Verluste erheblich.
- Eine höhere Ausnutzung des Stickstoffs zu erzielen als laut DüVo vorgegeben, ist vor allem bei starker N-Limitierung wichtig.
- In Abhängigkeit es Applikationstermins muss die org. Düngung zur entsprechenden N-Gabe gerechnet werden
- Gülle kommt zwischen 1. und 20. Februar Auf die Fläche: Anrechnung zur N1.
- Gülle kommt zwischen 20. Februar bis 15. März auf die Fläche: N-Gehalt jeweils zur Hälfte auf N1 und Hälfte auf N2 anrechnen.
- Gülle kommt ab 15. März auf die Fläche: Anrechnung zur N2.
Mineralische Stickstoffdüngung
- Kontrollieren Sie die Streuschaufeln auf Verschleiß und kalibrieren Sie wichtige Sensoren
- Beachten Sie die Abläufe in der Betriebsanleitung zur optimalen Einstellung des Düngerstreuers
- Überprüfen Sie die Querverteilung auf dem Feld. Ab einem Variationskoeffizient von 25 % wird bei stickstoffhaltigen Mineraldüngern eine ungenaue Verteilung sichtbar.
Dieser Artikel ist zuerst unter www.hanse-agro.de erschienen.