Mineraldünger. Kaufen Sie nicht auf Vorrat
Gestiegene Gaspreise, Abschaltung von Düngeranlagen – das sind gute Gründe für höhere Preise. Aber hinter den Preisnennungen stehen kaum Abschlüsse. Es gibt gute Chancen, dass Sie später weniger zahlen müssen.
Nicht auf Vorrat kaufen, das ist für alle Betriebe relevant, die ihre ersten beiden Düngergaben gedeckt haben. Wer die zweite Gabe noch nicht in der Halle (oder wenigstens im Kontrakt) hat, kommt an einer Bestellung jetzt nicht vorbei – auch wenn es teuer ist. Denn prompte Ware ist nicht mehr in jedem Umfang verfügbar und es zeichnet sich ab, dass es wenigstens im Norden Deutschlands noch einigen Bedarf gibt.
Enorme Preissteigerungen seit Weihnachten
Konnte man vor den Festtagen inhibierten Harnstoff noch für 410 bis 430 €/t frei Hof kaufen, so müssen Kunden jetzt um die 550 €/t anlegen. Im Handel schätzt man, dass bis zu 30 % weniger Harnstoff geordert wurden als sonst um diese Zeit üblich. Selbst wenn die Zahl zu hoch gegriffen sein sollte: Es gibt eine Lücke beim Stickstoff, die nur durch AHL und KAS geschlossen werden kann. Entsprechend teuer ist KAS, das wenigstens gut verfügbar ist. Die Industrie fordert in ihren offiziellen Preislisten 390 €/t cif Binnenhafen und ab April 400 €/t, real zahlt der Handel aber nur zwischen 360 und 365 €/t frei Binnenhafen (plus Umschlag). Aber auch daraus ergeben sich Preise frei Hof von 390 €/t, für Sulfan und ähnliche schwefelhaltige Nitratdünger liegen die Aufpreise bei etwa 20 €/t. Es ist in diesem Marktumfeld nicht damit zu rechnen, dass die Preise für N-Dünger in den kommenden Wochen nachgeben. Erst für die dritte Gabe werden die Würfel neu gemischt und da bestehen dann auch wieder gute Chancen auf günstigere Preise. Daher sollten Sie diese Mengen auch noch nicht auf Vorrat kaufen.