Anreize. So wird Biodiversität zum Geschäftsmodell
Flächenprämien weiter senken und stattdessen Beiträge der Landwirtschaft zum Klimaschutz oder zur Biodiversität gezielter fördern – dafür gibt es verschiedene Modelle. Unsere Autoren diskutieren unterschiedliche Wege, von Gemeinwohlprämie bis zur Einbindung der Privatwirtschaft.
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Instrumentenkoffer der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sukzessive erweitert worden. Das eigentliche Ziel der Einkommensstützung wurde durch Cross-Compliance, Greening und aktuell Ökoregeln sukzessive in Richtung Klima und Umwelt verlagert. Und mit Blick auf die begrenzten Finanzmittel und die Weiterentwicklung der GAP ist die Verknüpfung von
ökologischen Zielen und wirtschaftlichen Interessen eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Im Folgenden werden wir verschiedene Instrumente als mögliche Zukunftsentwürfe vorstellen, die diese Verbindung weiter stärken und neue Perspektiven für eine nachhaltige Landwirtschaft eröffnen.
Gemeinwohlprämie
Es ist gesellschaftliches und politisches Ziel, die Agrarförderung zukünftig verstärkt an öffentlichen Leistungen der landwirtschaftlichen Produktion auszurichten. Die aktuelle GAP-Verordnung sieht bereits eine entsprechende Erweiterung der Definition »landwirtschaftliche Tätigkeit« um die »Bereitstellung öffentlicher Güter« vor. Es stellt sich die Frage, wie die Bereitstellung
dieser nicht marktfähigen Güter nachvollziehbar und angemessen honoriert werden kann.