Rübenpreise. Das zahlen die Fabriken 2025
In der Kampagne 2023 gab es so viel Geld für die Rüben wie noch nie. Das wird sich in der anstehenden Ernte sicher nicht wiederholen. Und jetzt sind auch die Verträge für den Anbau 2025 abgeschlossen. Wir haben nachgesehen, welche Preisgestaltungen diese vorsehen.
Die Ernte 2023 ist gerade bezahlt, die Ernte 2024 verspricht hohe Erträge und immer noch gute Preise. Und 2025? Die Anbauverträge sind in den vergangenen Wochen abgeschlossen worden. Die Konditionen der einzelnen Fabriken sind sehr unterschiedlich.
Das Umfeld: Ausblick Ernte 2024
Die Zuckerpreise geben sowohl auf dem Weltmarkt als auch in der EU nach. Nach dem Höhenflug auf weit mehr als 1 000 €/t Weißzucker war das auch nicht anders zu erwarten. Aktuell kostet Weißzucker auf dem EU-Spotmarkt nur noch 550 €/t und liegt damit auf einem Niveau, das frühere Jahre immer noch um 25 % übertrifft. Die Zuckerbörse in London notiert für Weißzucker 520 US-$/t. Der Höchststand lag Ende Oktober 2023 bei 760 US-$/t. Auffällig ist, dass die deutschen Konzerne im Sommer unglaublich große Mengen zu Preisen von 460 €/t ab Werk exportierten. Auffällig ist auch, dass Industrien und große Lebensmittelverarbeiter ihre Bestellungen massiv einschränken. Offenbar findet im großen Stil eine Umformulierung der Rezepturen statt. Die Stichworte sind Nachhaltigkeit, Zuckerreduktion und Gesundheit. Das EU-Preisreporting weist für Mai noch einen Durchschnittspreis von 838 €/t aus. Das sind nur 16 €/t unter den Höchstständen im Dezember 2023 und März dieses Jahres. Diese Preise werden den aktuellen Preisen folgen und zudem wegen der Ausweitung der Anbauflächen und des extrem guten Wachstums in diesem Jahr natürlich unter Druck geraten.
Auch auf dem Weltmarkt reagieren die Anbauer und Fabriken auf die Preissignale. So etwa in Brasilien, wo die Verspritung von Zuckerrohr reduziert und so viel Kristallzucker wie technisch möglich aus dem Rohr gewonnen wird. Auch wenn von fallenden Preisen auszugehen ist – die Rübenernte 2024 dürfte noch zu sehr attraktiven Konditionen abgerechnet werden. Schließlich verkaufen die Fabriken über 90 % ihres Zuckers inform mehrmonatiger bzw. mehrjähriger Kontrakte, sodass die hohen Preise der vergangenen Monate noch einige Zeit in der Zukunft nachwirken. Von 76 €/t bei 18 % Pol. inklusive aller Zuschläge (das war der Südzuckerpreis 2023) kann man zwar nicht ausgehen,
aber über 40 €/t sind zu erwarten.