Ölsaatenpreise. Die Sojaschwemme ist entscheidend
Am internationalen Sojamarkt zeichnet sich 2024/25 ein rekordhoher Angebotsüberschuss ab. Das drückt die Sojakurse und belastet auch die Preisentwicklung beim Raps. Der ist in der EU 2024/25 zwar knapp, weltweit zeichnet sich aber kein Mangel ab – und auch das dämpft die Preisphantasie.
Wie mit dem Lineal gezogen sieht er aus, der Abwärtstrend, in dem die Sojabohnenpreise in den USA seit Ende Mai gefangen sind. Seit Beginn des Sinkfluges verlor die neue Ernte 2024 ein Fünftel an Wert, Mitte August fiel der dazugehörige Novemberkontrakt am Terminmarkt in Chicago auch noch unter die bedeutsame Marke von 10 US-$ pro Bushel (367 US-$/t). Bei Redaktionsschluss markierte die neue Ernte mit 355 US-$/t dann sogar ein Vierjahrestief. Wie lange kann diese Entwicklung anhalten? Und: Kann der Rapsmarkt diesen preisbelastenden Vorgaben etwas entgegensetzen?
Globaler Rekordüberschuss
Es deutet sich ein globaler Rekordüberschuss an Sojabohnen an. Die Ursache für die fast ungebremste Abwärtsbewegung der Sojanotierungen liegt in den Aussichten für die Ernten in der neuen Saison. Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechnet aktuell für die Saison 2024/25 mit einem satt versorgten Sojamarkt, der ein noch nie da gewesenes Überangebot aufweisen soll: Trotz eines unterstellten Verbrauchsanstiegs von weltweit 20 Mio. t auf rekordhohe 403 Mio. t bleiben in der Bilanz am Ende des Wirtschaftsjahres so viele Sojabohnen aus der Ernte übrig, dass die weltweiten Vorräte um noch nie da gewesene 26 Mio. t anschwellen könnten. Dabei soll die außerhalb Chinas gelagerte Menge (nur die steht dem Rest der Welt sicher zur Verfügung) um 19 Mio. t steigen und mit 89 Mio. t ebenfalls einen Spitzenwert erreichen.