Fusarium. Schöpfen Sie alle Potentiale aus
Ährenfusariosen in Getreide zu verhindern, ist kein Hexenwerk – theoretisch. Allerdings sorgen das Wetter, die Logistik auf dem Betrieb und ökonomische Zwänge dafür, dass der Erreger sich immer weiter ausbreitet. Mehr Sorgfalt lohnt sich, zeigt Thomas Miedaner.
Voriges Jahr spielten Ährenfusariosen und Mykotoxine bei uns wieder eine größere Rolle. Sie werden von verschiedenen Fusarium-Arten hervorgerufen, wobei Fusarium graminearum bei uns dominiert. Dabei sind die wichtigsten Techniken zu ihrer Verhinderung in Weizen und Gerste gut bekannt: Keine Maisvorfrucht, wendende Bodenbearbeitung, resistente Sorten, Risikoüberwachung aufgrund von Wetterprognosen, rechtzeitiger Einsatz wirksamer Fungizide.
Aber diese Maßnahmen werden nur unzureichend umgesetzt.
Das beginnt schon bei den resistenten Sorten. Laut Bundessortenamt sind bei uns zwar 24 Sorten mit den besten Ausprägungsstufen 2–3 zugelassen (Grafik 1), ihre Verbreitung beschränkt sich aber auf 11,5% der Vermehrungsfläche. Die häufig vorhandene Bonitur 4 reicht bei Vorliegen eines Risikofaktors bereits nicht mehr aus, um DON-Grenzwertüberschreitungen zuverlässig zu verhindern. Auch Fruchtfolge und Bodenbearbeitung sind häufig noch sehr fusariumfreundlich.