Fermentation. Ökonomie spricht für sich
Im Betrieb van Asten hat die Umstellung auf fermentiertes Futter eine Kostenersparnis von 35 € je Sau und Jahr gebracht. Dieser Effekt kommt vor allem durch den geringeren Futterverbrauch sowie eine höhere Verdaulichkeit zustande, zeigt Manfred Weber.
Eine Abferkelrate von 91 %, 32,2 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr und knapp 10 % Saugferkelverluste – die Leistungen im Großbetrieb van Asten können sich sehen lassen. Am Standort Neumark bei Erfurt mit 5 000 Sauen, 24 000 Ferkeln und 2 500 Jungsauen werden zudem in der Ferkelaufzucht (nach vierwöchiger Säugezeit) 400 g TZ bei geringem Medikamenteneinsatz erreicht. »Unsere guten Ergebnisse sind z. T. auf fermentiertes Futter zurückzuführen«, ist sich Roland van Asten sicher.
Weit über zehn Jahre fermentiert der Betrieb schon einen Teils des Futters. »Die ersten Jahre mussten wir sehr viel Lehrgeld zahlen. Begonnen haben wir mit angeimpften Nebenprodukten, aber immer wieder sind Chargen nicht gelungen und konnten nicht mehr verfüttert werden«, beschreibt der 47-Jährige die Anfänge der Fermentation. Dennoch verlor van Asten nicht den Glauben an das Verfahren. Ihm war klar, dass die Probleme nur Folge eines mangelhaften Produktionsprozesses waren.
Zusammen mit Weda Holland und dem Futtermittelhersteller Hendrix arbeitete man drei Jahre an einem robusten Produktionssystem. Die Basisprinzipien der Fermentation schauten sie sich bei einem Joghurthersteller an und holten den Fermentationsexperten Ronald Scholten (Firma Dr. Ferm) mit ins Boot. Den entscheidenden Fortschritt brachte die Umstellung auf das Batchverfahren (chargenweises Ansetzen des Ferments im gereinigten Behälter), die konsequente Einhaltung der notwendigen Temperaturen und die neu entwickelten, jeweils frisch zugesetzten Bakterienstämme. Die dafür notwendige Technik (u. a. mehrere Fermenter) wurde auf den Prozess der Futterfermentierung zugeschnitten. »Wer eine Flüssigfütterung bedienen kann, kann auch fermentieren. Mit dem richtigen Konzept ist die Fermentation überall gut anwendbar«, ist van Asten sicher. In Neumark hat man sich für eine eigene, von der vorhandenen Flüssigfütterung unabhängige Mischanlage entschieden. Sie wird ausschließlich für die Fermentierung genutzt, um flexibler zu sein.