Ein Jahrzehnt im Krisenmodus
Seit 2007 prägen erst die Finanzkrise, dann Corona und aktuell die Inflation unser Wirtschaftsumfeld. Die Pandemie mag die Geldmenge zusätzlich aufgebläht haben, aber der Keim von Rezession und Inflation wurde bereits mit der Bankenrettung gelegt.
Es gibt ein paar Worte in unserem Sprachgebrauch, die sind unmittelbar mit der Finanzkrise des Jahres 2007/08 verknüpft. »to big to fail« etwa, oder »Whatever it takes«, jener berühmte Ausspruch vom damaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi. Toxische Papiere gehören ebenso dazu wie Schattenbanken und »Subprimes«, also zweitklassige Hypothekenkredite, die als Finanzkonstrukt gebündelt und an eben jene nicht regulierte Schattenbanken ausgliedert wurden. 16 Jahre ist diese Krise jetzt her, aber vorbei ist sie noch lange nicht, wie die jüngsten Bankenpleiten in den USA zeigen. Was als Immobilienblase begann, sich zur veritablen Bankenkrise auswuchs, mündete in eine Staatsschuldenkrise und heute in Inflation, vielleicht auch Rezession. Corona und der Ukrainekrieg kamen als Verstärker hinzu, sind aber nicht die Ursache der aktuellen Finanzkrise.