Chemischer Pflanzenschutz. Was ein Verzicht für den Ertrag bedeutet
Die Erträge im Ökolandbau sind niedriger als im konventionellen – so weit, so trivial. Aber welchen Anteil am Erfolg des konventionellen Anbaus hat der chemische Pflanzenschutz? Oder: Wie groß sind die Ertragseinbußen, wenn man ihn weglässt? Ein Feldversuch der Uni Hohenheim und des JKI vergleicht verschiedene Anbausysteme.
Eines der EU-Green-Deal-Ziele ist es, den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel (PSM) bis 2030 um 50 % zu reduzieren und gleichzeitig die globale Ernährungssicherheit zu wahren. Inwieweit kann ein Anbausystem, das ohne PSM auskommt, aber anders als der Ökolandbau Mineraldünger einsetzt, ein Ansatz dafür sein? Es gibt ein von der Universität Hohenheim koordiniertes Verbundprojekt, »Landwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz«, in dessen Rahmen eine Studie die Ertragsleistung solcher Anbausysteme untersucht. Die Webseite zum Projekt finden Sie unter: https://nocsps.uni-hohenheim.de/.
Feldversuch als Basis
Die Basis ist ein Feldversuch, der Anbausysteme ohne PSM, aber mit dem Einsatz von Mineraldüngern konventionellem und ökologischem Landbau gegenüberstellt. Er wurde auf zwei Standorten in Deutschland, die sich in Klima und Bodenbeschaffenheit stark unterscheiden (Universität Hohenheim in Stuttgart, Baden-Württemberg, und Julius Kühn-Institut in Dahnsdorf, Brandenburg),
durchgeführt. Getestet wurden dabei auch verschiedene Anbaumaßnahmen auf ihre Ertragswirkung im PSM-freien Anbau – z. B. Fruchtfolgen, die Standraumverteilung der Pflanzen und an den Standort und das Anbausystem angepasste Pflanzensorten.