Rohöl. Die Nachfrage wächst kaum noch
Vor 50 Jahren drehten die arabischen Länder den Ölhahn zu und der Preis stieg massiv an. Heute sitzen sie scheinbar am kürzeren Hebel. Vieles spricht dafür, dass wir vor einer Überproduktion stehen. Barbara Lambrecht und Carsten Fritsch schauen hinter die Kulissen.
Findet der lange Anstieg der globalen Ölnachfrage bald ein Ende? Zumindest die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus. So prognostiziert sie in ihrem Mitte Juni veröffentlichten mittelfristigen Ausblick, dass der Ölverbrauch ab Ende dieses Jahrzehnts fallen wird. Noch vor fünf Jahren ging die Agentur in ihrem längerfristigen »World Energy Outlook« davon aus, dass die globale Ölnachfrage bis 2040 steigen wird.
Starke Abschwächung der Nachfrage
Verbrauch sinkt in Europa und Nordamerika – steigt jedoch in anderen Regionen. Aber auch dort soll sich der Anstieg ab 2027 abflachen, sodass die globale Ölnachfrage ihr Hoch am Ende dieses Jahrzehnts erreichen soll. Ein deutlich stärkeres und länger anhaltendes Nachfragewachstum sieht dagegen die OPEC, deren Generalsekretär kurz nach Veröffentlichung der jüngsten IEA-Prognosen diesen vehement widersprach.