Mitarbeiterbindung. Dem Fachkräftemangel entgegen
Die landwirtschaftliche Branche ächzt unter dem Fachkräftemangel. Hat man erst mal einen Mitarbeiter, stellt sich die Frage: Wie hält man diesen im Betrieb? Tabea Simon hat landwirtschaftliche Mitarbeiter und Geschäftsführer zur Arbeitsattraktivität befragt.
Der Arbeitskräftebedarf ist in Deutschland derzeit so hoch wie noch nie. Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft steigt, erreicht auch die Zahl der gemeldeten freien Stellen einen neuen Höchststand. Mussten in der Vergangenheit gute Bewerber um offene Stellen Schlange stehen, hat sich das Blatt längst gewendet. Jetzt gilt es, sich als Arbeitgeber »herauszuputzen«: Wer (die guten) Mitarbeiter einstellen kann, wird überproportional im Wettbewerb wachsen und erfolgreicher sein. Denn in diesem Arbeitnehmermarkt sind die potentiellen Mitarbeiter in der Position, sich den Job auszusuchen, der ihre Erwartungen erfüllt.
Die Arbeitgeber hingegen müssen verstärkt Strategien entwickeln, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein und zu bleiben. Durch die zunehmende Bedeutung des Fachkräftemangels, des demographischen Wandels sowie das teilweise negative Image der Landwirtschaft gewinnen personalwirtschaftliche Fragestellungen für die Betriebe an Relevanz. Mit konservativen Vorstellungen über Arbeitgeber-Arbeitnehmerverhältnisse muss aufgeräumt werden. Teilweise herrscht noch der Glaube vor, dass mit guter Flächen- und Maschinenausstattung sowie guten Ackerbaustandorten der attraktive Bewerber zu überzeugen sei.
Was Arbeitgeber attraktiv macht. Diverse Studien zeigen verschiedene Einflussfaktoren auf, die maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit
und damit zur Mitarbeiterbindung beitragen. Dazu zählen neben einer angemessenen Bezahlung auch die nicht-finanziellen Aspekte wie
- das Betriebsklima,
- die Arbeitsbedingungen,
- die Vereinbarkeit von Job und Privatleben und
- die Möglichkeit zur Weiterbildung und Selbstverwirklichung.
Demnach ist ein Arbeitgeber attraktiv, wenn er die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter kennt und diesen nachkommt.