Kastration. Impfen ist gut fürs Klima
Die Immunokastration hat keine Nachteile für die Qualität der Erzeugnisse. Auch die häufig befürchtete Streuung der Schlachtleistung ist nicht nachweisbar. Vielmehr verbessert sie die CO2-Bilanz von Schweinefleisch um bis zu 10 %, zeigen Imme Dittrich und Joachim Krieter.
Rund 40 % der CO2-Emissionen der Schweinefleischproduktion sind auf das Futter zurückzuführen. Und die Mast von immunokastrierten Tieren oder Mastebern statt chirurgischen Kastraten erfordert deutlich weniger Futter. Doch beide Verfahren sind derzeit in Deutschland vonseiten der Vermarktung gedeckelt. Insbesondere dem Fleisch von geimpften Ebern wird immer wieder die Gleichwertigkeit in Sachen Qualität und Verarbeitungseignung abgesprochen.
Ob das tatsächlich stimmt, sollte die »Feldstudie zur Impfung gegen Ebergeruch (FINGER)« herausstellen. Darin haben Forschende der Universitäten Kiel und Göttingen sowie des Max Rubner-Instituts in Kulmbach unter anderem die Umweltbilanzen immunkastrierter und chirurgisch kastrierter Schweine sowie unkastrierter Eber verglichen, die Tiergesundheit sowie die Produktqualität bewertet und die Handelswertermittlung überprüft.