Interview. „Mit Innovationen können wir punkten“
Unsere Produktionssysteme müssen resilienter werden, um Produktivität, Klimaschutz und Biodiversität unter einen Hut zu bringen. Wie kann das gelingen? Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Und wo liegen neue Chancen? DLG-Präsident Hubertus Paetow gibt Antworten.
Herr Paetow, der voranschreitende Klima wandel und zunehmende Biodiversitätsverlust, die weiter wachsende Bevölkerung und die damit verbundene globale Ressourcenbeanspruchung werden den zukünftigen Ackerbau prägen. Wie ist diesen Herausforderungen zu begegnen?
Ich glaube, wir müssen wesentlich offener werden für alles, was sich grob im Bereich der Innovationen in Richtung von mehr Nachhaltigkeit einordnen lässt. Das Thema der Feldtage „Out of the box“ zeigt das. Wir tun uns natürlich schwer damit, Fortschritt auch so zu verstehen, dass man Gewohntes infrage stellt und nach neuem Ausschau hält. Insbesondere dann, wenn Gewohntes für die kurzfristige Betrachtung ganz gut funktioniert.
Im gesamten Instrumentenkasten der Innovationen dürfen wir auf keinen Fall von vornherein irgendetwas ausschließen. Weil das Problem die Lösung bestimmt, und nicht andersherum. Es wird uns weder 100 % Ökolandbau, noch 100 % Smart Farming oder 100 % Gentechnik helfen, sondern wahrscheinlich wird es eine Mischung aus allem werden.