Getreidefungizide. Was kommt nach dem nassen Herbst?
In diesem Frühjahr ist vielerorts mit einem hohen Krankheitsdruck zu rechnen. Mehr denn je müssen die Fungizide gezielt eingesetzt und verstärkt mögliche Resistenzen berücksichtigt werden. Worauf es jetzt ankommt, zeigt Stephan Weigand.
Vom Getreidejahr 2023 bleiben wohl vor allem die Wetterextreme in Erinnerung: Ein ungewöhnlich nasses, teils auch sehr kaltes Frühjahr, kaum befahrbare Böden machten Feldarbeiten bis Mitte Mai oft zur Herausforderung. Der Krankheitsdruck in den Beständen war entsprechend hoch. Es folgte ein abrupter Wechsel zu teils mehrwöchiger trockenheißer Witterung, bevor ab Mitte/Ende Juli erneut ergiebiger Regen einsetzte, der vor allem dem Westen und Norden neben Lagergetreide und Ernteverzögerungen teils auch erheblichen Auswuchs bescherte.
Und die Saison 2024? Zumindest die Wetterkapriolen halten an. Im zweitwärmsten Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der im Norden zudem erneut ungewöhnlich nass ausfiel, haben sich meist üppige Wintergetreidebestände entwickelt – dort, wo normale Saattermine möglich waren. Dem quasi verlängerten Spätsommer folgte, sehr abrupt, an den letzten November- und ersten Dezembertagen, ein kurzes Winterintermezzo, mit verbreitetem Dauerfrost, im Süden teils extremen Schneemengen, bevor Mitte Dezember neuerliche Tiefdruckgebiete erneut reichlich Regen brachten. Und wieder traf es vor allem den Norden der Republik, wo teils extreme Regenmengen für wassergesättigte Böden, teils auch großflächige Überschwemmungen sorgten.