Getreide. Die Nachfrage liegt am Boden
Die Erträge sind bei der Gerste schlecht, beim Weizen mäßig – in Westeuropa. In den USA steht hingegen eine extrem große Weizenernte ins Haus und auch in Russland ist die Lage nicht so düster, wie im Mai befürchtet. Das ist kein Umfeld für hohe Preise.
Das ist der schlechteste Weizen, den ich in den vergangenen Jahren weggefahren habe« – das war die Aussage eines Landwirtes in der Wetterau, einer der Kornkammern Hessens. Das Problem: viele Körner, aber unterirdische HL-Gewichte. Auf den schwächeren Standorten in Rheinhessen hingegen gab es sehr hohe Erträge mit hohen HL-Gewichten, dafür aber Eiweißausdünnung auf bis zu 9 % in der Spitze.
Dieses Bild findet sich in vielen süddeutschen Druschregionen des Weizens und vor allem auch im Rheinland, wo nässebedingt 20 bis 25 % weniger Weizen vom Halm kommen als üblich. Vor allem frühreife Sorten sind massiv geschädigt. Zudem waren die Fallzahlen vor den Regenfällen Mitte Juli schon nahe an den Grenzwerten. Das spiegelt die Situation, die wir bereits von der Wintergerste kennen. Die ist mit flächendeckend 20 % Minderertrag vom Feld gekommen. Nördlich der Mittelgebirgskette sprechen die ersten Meldungen von guten Weizenerträgen, unterdurchschnittlich zuweilen, aber in der Summe zeichnen sich nicht die Einbrüche wie im Süden oder im Rheinland ab.