Futtergetreide. Zu viel Mais drückt den Preis
Schrumpfende Viehherden, ein Übermaß an Futterweizen und zu allem Überfluss noch die Aussicht auf rekordhohe Maisernten in Übersee: Die Preise für Futtergetreide leiden unter einem Überangebot.
Erneut gibt es in Deutschland (und Frankreich) wieder ein Übermaß an Futtergetreide, vor allem Futterweizen. Hl-Gewichte und Eiweißwerte machten die Hoffnungen auf eine gute Brotweizenernte zunichte. In Frankreich sind nach Schätzungen des Analysehauses Tallage gerade einmal 60 % der Weizenernte mahlfähig – so wenig wie seit 2016/17 nicht mehr. Bei 25 Mio. t wären das 9 Mio. t Futterweizen. Hinzu kommen in der EU eine schwache Gerstenernte von knapp 51 Mio. t und in Deutschland sowie Frankreich eine absehbar gute bis sehr gute Ernte an Mais.
Mäßige bis schlechte Maisernte in weiten Teilen Europas
Dazu trägt zumindest bei uns bei, dass bei guten Grünlandergebnissen Silomaisflächen gedroschen werden. Im Rest Europas allerdings ist die Maisernte mäßig bis schlecht. Im Osten (Rumänien, Bulgarien, Ungarn) haben die Erträge unter der lang anhaltenden Trockenheit massiv gelitten. Die Gesamtmaisernte beziffert Tallage auf 58 Mio. t, das wäre etwas niedriger als der langjährige Schnitt. Diese Angebotslage trifft auf eine schrumpfende Schweineherde in Nordwesteuropa, wenngleich der Bestandsabbau weitgehend vollzogen ist und sich nur noch in einem geringen Umfang bewegt. Das mit insgesamt 2,9 Mrd. € ausgestattete niederländische Aufgabeprogramm wirkt auch nicht von einem Tag auf den anderen. Und auch die Schweinepest wirkt eher punktuell. Unter dem Strich könnte ein steigender Anteil Getreide im Mischfutter die geringen Mischfuttermengen kompensieren. Von einem steigenden Verbrauch kann aber keine Rede sein.