Blick ins Feld. Wie lange noch Wintergerste säen?
Es stellt sich die Frage, ob es noch Sinn macht zu dieser fortgeschrittenen Jahrezeit noch Wintergerste zu säen und wenn ja, in welcher Saatstärke oder, ob über Weizenaussaat bzw. Alternativen nachgedacht werden muss. Mehr dazu von Hanse-Agro.
Das letzte wirkliche Aussaatfenster für die Wintergerste öffnete sich zuletzt vor gut 3 Wochen und endete direkt gleich wieder in der letzten September-Dekade. Seitdem ist die Aussaat nahezu ein Kampf und es konnten, wenn überhaupt, nur einzelne Flächen bestellt werden. Somit haben viele Betriebe bisher nur wenig oder noch gar kein Wintergetreide bestellt. Nach aktuellem Wetterbericht könnte sich ein Aussaatfenster gegen Ende der Woche ergeben. Nun stellt sich die Frage, ob es noch Sinn macht Gerste zu säen und wenn ja, in welcher Saatstärke oder, ob über Weizenaussaat bzw. Alternativen nachgedacht werden muss.
Ausreichende Vorwinterentwicklung unerlässlich
Grundsätzlich ist vor allem Wintergerste auf eine ausreichende Vorwinterentwicklung angewiesen, da hier der Ertrag zu einem großen Teil über vor bzw. im Winter gebildete Triebe bestimmt wird. Die milden Winter haben das Aussaatfenster in den letzten Jahren deutlich nach hinten verlängert. Mitte Oktober wird es aber dann doch langsam grenzwertig.
Mit den gemeldeten wärmeren Temperaturen kann Ende der Woche, mit einem gewissen Risiko, auch noch in Höhenlagen (> 400 m) bestellt werden. In wärmeren Lagen wäre dies noch Anfang nächster Woche möglich. Danach ist das Aussaatfenster für zwei- und mehrzeilige Wintergersten endgültig vorbei. Da nur noch wenige Triebe vor Winter gebildet werden, muss die Aussaatstärke deutlich nach oben korrigiert werden. Zweizeilige Sorten sollten mit 400 + Körner pro m2 und mehrzeilige Sorten mit 360 bis 380 Körner pro m2 gedrillt werden.