Blick auf den Acker. Bodenbearbeitung zu Raps
Der Wetterbericht macht Hoffnung auf Erntewetter in der nächsten Woche, um die Getreideernte, soweit noch nicht abgeschlossen, vollends einzufahren. Allerdings sollte man gleichzeitig die neue Rapsaussaat ins Auge fassen. Dabei stellt sich jetzt die Frage nach der weiteren Bodenbearbeitung zur Rapsaussaat. Mehr dazu von Hanse-Agro.
Wie ist der Stand der Dinge?
Zunächst sollte sich ins Gedächtnis gerufen werden, wie die Bodenbearbeitung und Aussaat der Vorkultur verliefen. Nach einem sehr trockenen Mai und Juni im letzten Jahr mit ausgesprochener Sommergare, folgte ein nasser Sommer 2023. Lockerungsbedarf bestand also auf verdichtungsanfälligen Sanden, Flächen, die im Frühjahr 2023 zu nass befahren wurden und Flächen, welche im Rahmen der Ernte 2023 Verdichtungen erfahren haben. Es muss sich also zunächst die Frage gestellt werden, ob die Verdichtungen aus 2023 gelockert werden konnten oder noch vorliegen.
Frühe Saattermine konnten noch unter guten Bedingungen in die Erde gebracht werden. Mittlere und späte Saaten konnten vielerorts nur noch unter sehr nassen Bedingungen gedrillt werden. Im Extremfall war keine Aussaat mehr möglich. So müssen auch einige Rapse in diesem Jahr nach einem Sommergetreide etabliert werden. Auch hier unterscheidet sich die Bodenstruktur unter dem Sommergetreide sehr stark je nach Standort, Saattermin und Vorarbeit.
Das Frühjahr 2024 war wiederum von anhaltenden Niederschlägen geprägt. Insbesondere Fahrspuren wurden dort deutlich verdichtet. Nur Standorte im östlichen Bundesgebiet waren ab Mitte Mai von einer Trockenheit geprägt, so dass hier auch z.T. von einer Trocken- oder Sommergare gesprochen werden kann. Die meisten Standorte waren und sind noch bis in die Ernte nass, so dass auch durch Erntearbeiten Verdichtungen produziert werden konnten.
Steht noch Weizen, Roggen oder ein Sommergetreide auf der zukünftigen Rapsfläche, so muss das höhere Verdichtungsrisiko in Folge der noch ausstehenden Erntearbeiten beachtet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir auf den meisten Standorten durch den nassen Herbst und Frühjahr und die nassen Erntearbeiten bei einer Spatenprobe auf Verdichtungen stoßen werden, die zum Raps aufgebrochen werden sollten. In jedem Fall ist es unabdingbar vor der Bodenbearbeitung mittels Spatenprobe den Lockerungsbedarf festzustellen.
Die Strohverteilung und Häckselqualität leiden bei feuchtem Drusch. Abhilfe kann die Nachverteilung mit dem Strohstriegel schaffen. Steht solch ein Spezialgerät nicht zur Verfügung, sollte bei der Bodenbearbeitung auf mehrbalkige Zinkengeräte gesetzt werden. Hierbei kann man bei schräger Arbeitsrichtung zur Druschrichtung noch Stroh nachverteilen. (Das gleicht aber in keinem Fall die schlechte Strohverteilung des Dreschers aus!)