Emissionsminderung im Kuhstall -Nach aktuellen Daten des Umweltbundesamts gehen circa 7,5 % der in Deutschland insgesamt anfallenden CO2- Äquivalente auf die landwirtschaftliche Produktion zurück, 3 % davon auf die Methanproduktion - vor allem durch Wiederkäuer. Das Thema Emissionen ist deshalb natürlich in der Milchviehhaltung angekommen. Auf der EuroTier widmen sich etliche Unternehmen dem Thema Emissionsminderung im Kuhstall mit innovativen Ideen und Produkten, die wir auf unserem Rundgang vorstellen möchten. Dabei reicht die Bandbreite von Weiterentwicklungen der methanreduzierten Fütterung über emissionsmindernde Gummiauflagen bis hin zu methansenkenden Güllezusätzen.
Automatisierung und Tierwohl im Kälberstall – Digitalisierung, Automatisierung und Sensortechnik spielen längst auch im Kälberstall eine große Rolle. Sie unterstützen den Landwirt dabei, das Wohlbefinden und die gesunde Aufzucht der Tiere immer weiter zu verbessern. Denn nur aus optimal aufgezogenen und gesunden Kälbern werden später leistungsfähige Milchkühe. Unser Rundgang „Automatisierung und Tierwohl im Kälberstall“ führt sie zu Messeständen, die Technologien zur intensiven Überwachung der Kälber und zur Datenauswertung entwickelt haben. Ein weiterer Schwerpunkt des Rundgangs sind einfache, kostengünstige und sehr pfiffigen Lösungen, die die alltägliche Arbeit im Stall erleichtern.
Kupierverzicht – Die bisher noch geltenden Ausnahmeregelung zum Schwanzkupieren beim Schwein wird wahrscheinlich nicht mehr lange Bestand haben. Über kurz oder lang wird ein Kupierverbot kommen. Doch die Ursachen für Kannibalismus sind komplex und aufgrund sehr individueller Betriebssituationen kaum vorhersagbar – eine Patentlösung ist nicht in Sicht. Jedoch haben Forschung und Praxiserfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass sich einiges tun lässt, um das Auftreten von Schwanzbeißen zu reduzieren. Das Spektrum der Ansatzpunkte reicht von Genetik über Fütterung, Haltungstechnik, Gesundheit bis hin zum Stallklima. Das tolle daran: Alle Maßnahmen die Schwanzbeißen entgegenwirken, verbessern das Wohlbefinden und damit die Leistung der Tiere – egal ob mit langem oder kupierten Schwanz. Es lohnt also, sich mit neuen Ansätzen auseinanderzusetzen.
Redakteurin Christin Benecke hat das EuroTier-Angebot für Sie sondiert und einen spannenden Kupierverzicht-Rundgang zusammengestellt.
Abferkelbuchten – Die Abschaffung des konventionellen Kastenstandes im Abferkelstall ist eine von mehreren Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Die Übergangsfrist für bestehende Ställe endet 2036. Sauen dürfen dann maximal fünf Tagen im Kastenstand im Abferkelbereich fixiert werden und eine Buchtenfläche von mindestens 6,5 m2 muss eingehalten werden. Letzteres gilt in Neubauten bereits heute. Der konventionelle Ferkelschutzkorb muss also durch Bewegungsbuchten oder Buchten zur freien Abferkelung ersetzt werden. Bei der Entwicklung von Bewegungsbuchten, die zusätzliche Erdrückungsverluste im Vergleich zum konventionellen Kastenstand verhindern, hat sich in den letzten Jahren einiges getan.
Redakteurin Christin Benecke hat das EuroTier-Angebot für Sie sondiert und richtet den Fokus im Abferkelbuchten-Rundgang auf interessante Entwicklungen.
Einstreu- und Entmistungstechnik – In höheren Haltungsstufen schreiben Tierwohllabel häufig eine Minimaleinstreu mit Stroh auf der festen Bodenfläche vor. Das macht deutlich mehr Arbeit und treibt die Kosten. Auch die Frage, wie ein dazu passendes Güllesystem, das mit dem Stroh klarkommt, aussehen kann, beschäftigt viele Betriebsleiter. Lösungsansätze sind die Automatisierung von Strohzufuhr und Verteilung. Zudem kommt in Tierwohlställen häufig Schiebertechnik zum Einsatz oder auch Systeme die gleichzeitig eine emissionsmindernde Kot-Harn-Trennung ermöglichen.
Redakteurin Christin Benecke hat das EuroTier-Angebot für Sie sondiert und richtet den Fokus im Einstreu- und Entmistungstechnik-Rundgang auf spannende Neuheiten.
Inhouse Farming – Als Teil der EuroTier findet auch die „Inhouse Farming – Feed & Food Show“ statt. Sie bietet Informationen, Innovationen und Business rund um Feed und Food mit Fokus auf alternative Proteine. Laut FAO wird sich der weltweite Proteinbedarf bis 2050 verdoppeln. Seit 2021 ist in der EU die Verfütterung von Insektenprotein an Schweine und Geflügel möglich, und sieben Insektenarten sind dafür mittlerweile zugelassen. Bewährt haben sich u.a. die Larven der Schwarzen Soldatenfliege, deren Proteinanteil vergleichbar mit dem von Sojabohnenmehl ist. Sie ernähren sich u.a. von Lebensmittelresten, von denen in der EU jährlich etwa 58 Mio. t anfallen. 0,5 kg Larven kann in nur 14 Tagen 12 t organische Abfälle in 1 t reines Eiweiß umwandeln. Der Markt für Insektenproteine wird bis 2030 voraussichtlich auf 6,8 Mrd. $ wachsen.
Unter den in Frage kommenden nichttierischen Rohstoffen zur Proteingewinnung hingegen eignen sich nur wenige für die Indoor-Kultivierung. In der Praxis überzeugen hier v.a. Algen. Algen und Pilzzucht, Aquakulturen und Aquaponik sind weitere Ausstellungsschwerpunkte der Indoor-Farming 2024.
Redakteurin Anne Ehnts-Gerdes hat einen spannenden Inhouse Farming-Rundgang mit Fokus auf neue Standbeine für Landwirte zusammengestellt.