Zwischenfrüchte. Möglichst artenreich und in Direktsaat
In Zeiten nach dem Greening fragen sich manche Landwirte, ob der Zwischenfruchtanbau überhaupt noch attraktiv ist und mit welchem Aufwand er betrieben werden sollte. Antworten darauf geben Matthias Koch und Ludger Wiechers anhand praxisnaher Demoversuche.
Durch die neue Agrarreform im vergangenen Jahr kam in der Praxis häufig die Frage auf: Lohnen sich teure, artenreiche Zwischenfruchtmischungen im Vergleich zu Reinsaaten nach dem Greening überhaupt noch? Unsere Ergebnisse von Demoanlagen auf den Modellbetrieben der Wasserrahmenrichtlinie aus den letzten Jahren können zur Beantwortung dieser Frage beitragen. Dabei ging es unter
anderem um die Stickstoffaufnahme und -speicherung von Zwischenfrüchten über Winter sowie um Aussaatmischungen, Saattermine und -techniken.
Die Förderung des Bodenlebens und der damit verbundene Erosionsschutz sind besonders in hängigen Lagen von großer Bedeutung. Dabei spielen biodiverse Zwischenfrüchte eine bedeutende Rolle bei der Bodenerschließung, aber auch bezüglich der Wurzelausscheidungen. Zudem sorgen sie für ein vitales Bodenleben und eine gute Wasserinfiltration. Im Jahr 2022 erfolgte vergleichend nach flachem und tiefem Grubberstrich auf einem Sandboden am 9. August die Zwischenfruchtaussaat. Vier Wochen später war die Zwischenfrucht in den zuvor flach bearbeiteten Streifen aufgelaufen, in den tiefer bearbeiteten aber noch nicht. Der Grund: In den nur flach bearbeiteten Streifen stand den Pflanzen mehr Wasser zur Verfügung, da zum einen weniger beim Ackern verdunstet ist und zum anderen der kapillare Aufstieg des Wassers durch den flacheren Schnitt an der Oberfläche sauber unterbrochen wurde.