Mineraldünger. Qualität lohnt sich!
Einerseits reden wir ständig über viele kleine Stellschrauben für eine bessere Düngeeffizienz, andererseits hakt es in der Praxis zum Teil noch an ganz grundsätzlichen Dingen. Worauf es beim Transport, der Lagerung und Ausbringung von Mineraldüngern ankommt, zeigt Ulrich Lossie.
Bei Einkauf, Transport und Lagerung von Mineraldüngern möglichst viel Geld sparen zu wollen, ist natürlich legitim. Doch die Wirtschaftlichkeit einer Düngungsmaßnahme wird in erster Linie von der zu erwartenden Ertragssteigerung bzw. Qualitätsverbesserung bestimmt. Und hohe Erträge sowie gute Produktqualitäten lassen sich nur erreichen, wenn die physikalischen Eigenschaften der Düngemittel eine quadratmetergenaue Verteilung ermöglichen. Sparen Sie am falschen Ende, kann es also teuer werden.
Keine klare Definition
Die rechtlichen Vorgaben für den Handel mit Düngemitteln sind bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften aktuell für die Praxis nicht ausreichend. Daher ist jeder Landwirt beim Einkauf und Umgang mit Mineraldüngemitteln selbst für seine Ware verantwortlich.
Was qualitativ hochwertige Düngemittel sind, ist nicht klar definiert. Sowohl in der nationalen Düngemittelverkehrsverordnung als auch in der EU-Verordnung 2019/1009, die das Inverkehrbringen von Düngemitteln in der EU regelt, finden sich keine genauen Definitionen zu entscheidenden Qualitätsparametern. Zwar sollen laut EU-Verordnung Angaben zur Korngröße gemacht werden, allerdings sind hierbei die Mengenverteilungen in den einzelnen Korngrößen nicht zwingend zu benennen. Es reichen Angaben wie »95 % der Ware < 5 mm« aus. Physikalische Grenzwerte beispielsweise zu Korngrößenzusammensetzung, Staubgehalt, Kornfestigkeit und Feuchtigkeit fehlen bis dato leider komplett.