Gülleausbringung. Umweltschonend und bedarfsgerecht
Die Nährstoffgehalte in Wirtschaftsdüngern schwanken erheblich. NIRS-Sensoren sollen die Nährstoffermittlung vereinfachen, eine exaktere Ausbringung ermöglichen, den überbetrieblichen Austausch fördern und den Dokumentationsaufwand reduzieren. Die Technik wird seit einigen Jahren auf Herz und Nieren getestet. Yves Reckleben fasst den aktuellen Wissensstand zusammen.
Wenn man es nicht messen kann, kann man es nicht verbessern.« Dieses Zitat des bekannten Ökonomen Peter F. Drucker trifft auch für Gülle und Gärreste zu. Nur wenn der Anwender weiß, was tatsächlich »drin« ist, lässt sich die Ausbringung effizient gestalten.
Gülle weiter im Einsatz
Künftig werden organische Dünger – insbesondere Gülle – in weitaus größerem Umfang auch in Ackerbaubetrieben eingesetzt werden (müssen), um knappe oder teure Mineraldünger zu ersetzen. Und auch für die Viehhalter steigt der Druck, die regionalen Nährstoffüberschüsse zu vermindern. Außerdem kann die effiziente Nutzung organischer Dünger ganz grundsätzlich den Mineraldüngereinsatz reduzieren, was auch der Umwelt und dem Klima zugutekommt. Seit dem Jahr 2021 prüfen wir in dem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) NIRS in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, wie wir den gesteckten Zielen mithilfe von Sensortechnik am Güllefass näher kommen können. Insgesamt sind 18 landwirtschaftliche Betriebe und Lohnunternehmen mit einer jährlichen Ausbringmenge von mehr als 700 000 m3 Rinder- und Schweinegülle sowie Gärresten beteiligt.