Es kriselt beim großen Nachfrager
China ist bei vielen Agrarrohstoffen ein großer, wenn nicht gar der größte Käufer am Weltmarkt. Schwankungen auf der Importseite haben damit das Potential, ganze Märkte nach oben oder unten zu ziehen. Für 2024 ist wenig Optimismus angesagt.
Wenn in Chinas Landwirtschaft etwas nicht nach Plan läuft, wirkt das häufig auf den Weltmarkt zurück. So explodierten Chinas Zukäufe von Schweinefleisch, nachdem der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest Ende 2018 außer Kontrolle geraten war, und bescherte den Anbietern am Weltmarkt zwei goldene Jahre. Auch die rekordhohen Einfuhren von Vollmilchpulver im Jahr 2021 oder die seit der Saison 2020/21 in die Höhe geschnellten Getreidekäufe wirkten sich positiv auf die Branchen in den Exportländern aus: Alle drei Entwicklungen stützten (auch in der EU) den Absatz und die Erzeugerpreise. Im Gegenzug setzt eine schwächelnde chinesische Importnachfrage oft genug die internationalen Preise unter Druck.
Doch nicht immer braucht es gute oder schlechte Nachrichten aus der Landwirtschaft, um die Märkte in Aufregung zu versetzen. Aktuell schwebt die Frage »Was passiert in China 2024?« wie eine Gewitterwolke über den Märkten. Warum ist das so?