Welche Faktoren sind in diesem Sommer entscheidend für die Entwicklung an den Märkten für Getreide, Ölsaaten, Zucker, Fleisch oder Milchprodukte? Auf den ersten Blick fallen Ihnen sicher die Wetterextreme ein. Dürre und Frost in Russland, Dürre im Zentrum Brasiliens, aber Überflutungen im Süden des Landes. Fluten auch bei uns mit enormen Einbußen in der Herbstaussaat, der Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Probleme bei uns und noch wichtiger: in China.
Aus den vielen Mosaiksteinen lässt sich nicht immer ein klares Bild zeichnen. Deutlich geworden ist in den vergangenen sechs Wochen aber, dass der Überfluss an Getreide, Ölsaaten und Fleisch auf wackligen Füßen steht und schnell mit Knappheiten wechseln kann. Angeführt wird die Entwicklung von den Börsen, denen aber zumindest der deutsche Kassamarkt nicht (mehr) folgen will.
Ist die Lage überhitzt? Um dies einschätzen zu können, müssen wir die wichtigsten Länder unter die Lupe nehmen. Das sind Russland, China, Brasilien und die USA. Australien ist zwar auch nicht unbedeutend, aber über »Down Under« lässt sich derzeit noch nicht viel sagen, da die Aussaat gerade erst erfolgt ist.
Auf die Exporteure kommt es an. Es kommt also neben der Situation im eigenen Land (beziehungsweise der EU) vor allem auf die Aussichten in China und den drei großen Exportländern USA, Brasilien und Russland an. Wie diese das Marktgeschehen beeinflussen, lesen Sie auf den folgenden Seiten.